Peking empfing uns gebührend und wies uns darauf hin, dass Waffen gefährlich sein könnten. Unsere Unterkunft war recht jugendlich gestaltet, dementsprechend traf man auch diverse Gleichgesinnte. Einer erzählte von Kambodja - in diesem Land scheint das Schild wohl nicht zu hängen, da hier der Gebrauch solcher Waffen an lebenden Tieren zum Kauf angeboten wird. Da muss ich hin! Ähm. Was ein Glück bin ich in ein zivilisiertes Land gekommen.
Wie schon erwartet, scheiterte jegliche Kommunikation mit den Einheimischen. Peking liegt ungefähr 1500km nördlich von Shanghai und die Dialekte unterscheiden sich ungefähr so wie Bayrisch und Hunsrücker Platt. Straßenverkehrsregeln sind auffällig unchinesisch, einige Leute wagen es sogar diese, sollten sie existieren, zu befolgen und tragen zu allgemeiner Belustigung durch Aktionen wie "Bei Rot anhalten" oder "Geordnetes Hintereinanderfahren" bei.
Zusätzlich ist das Stadtbild eher flach. Hochhäuser gibt es so gut wie keine, dafür haben wir hier 3x mal soviel Smog wie in Shanghai, was sich in müden Augen, Husten und schlechter Sicht äußert.
<-- Huhn.
Ja ich war da. Hinter diesen Säulen liegt der mumifizierte Mao aufgebart und darf angebetet werden. Jährlich gibt es zahlreiche System-Verleugner, die immer noch nicht begriffen haben, dass Sozialismus cool ist und diese Stätte des Friedens und der Ruhe misbrauchen, um ihren politischen Gedanken Gehör zu verschaffen.
Daher demonstriert der Staat seine ganze Macht und lässt Anfänger im Staatsdienst hier spazieren gehen. Als Souvenir habe ich mir das kleine Kommunistenhandbuch in Deutsch mit Originalzitaten des Meisters höchstpersönlich gekauft. Ein absoluter Klassiker. Mit Aussagen wie "Weder die chinesischen Reaktionäre noch die aggressiven Kräfte des USA-Imperialismus in China werden freiwillig von der Bühne der Geschichte abtreten", "Gibt es keine Volksarmee, dann gibt es nichts für das Volk" oder mein absoluter Favorit: "Will man die Revolution, dann muss man eine revolutionäre Partei haben" - klarsoweit?! =)
Da ich als Tourist natürlich dem Staat und dem System treu ergeben bin, aber auf Grund ethnischer Herkunft dies nicht gleich erkannt wird, habe ich mir also eine Fahne für 12ct gegönnt.
Das ist übrigens der Eingang zur Verbotenen Stadt, da gibts Mauern, Gebäude, Straßen und wahnsinnigerweise bereits erwähnte "Fahnenverkäufer", Getränkeverkäufer und Hutverkäufer drin. Da wir zu geizig waren, den Eintritt von 15 Bier zu bezahlen, mussten wir uns aus Erzählungen sagen lassen, dass dahinter wohl noch mehr Mauern, Gebäude und Straßen zu sehen gewesen sein mussten.
Das Gesparte haben wir für heimische Delikatessen verprasst. Auf der Speisekarte fand sich Skorpion und Heuschrecke. Alternativangebot: Spinne, Babykobra, Babyhai, Seestern, Seeigel und Schafspenis sowie Bullenklöten.
Um mit diesem Klischee aufzuräumen - Chinesen essen das genauso wenig wie wir und ekeln sich noch mehr davor wie wir.
Oh und das Zeug schmeckt nicht wie Hühnchen sondern wie fritier-Fett.
Peking hat die Mauer. Auch wenn jegliche Touristenattraktion mehr ein Scherz als alles andere war und ich mir Dinge wie "Himmelstempel" oder "Tempel des Schlagmichtot" gar nicht erst angeguckt habe, war es die Reise definitiv wert. Zwar wurde Flunkyball kläglich verloren, aber die pure Präsenz der Mauer und ihre Weltwunder-Aura haben die Enttäuschung über die Niederlage schnell vergessen lassen ;) ich sollte Autor werden...
Schade, dass ihr so schlechtes Wetter hattet!
Möchte man gerne sagen, aber der geübte China-Tourist weiß natürlich - Das ist kein schlechtes Wetter - das ist Smog. Ja auch 1,5 h weit weg von Peking hängt die Suppe.
Ich entschuldige mich hiermit für eine nicht ganz so sexistische, fekalhumoristische und verdummte Blogausgabe. Zum Glück springt China höchstpersönlich ein und liefert einen Knallerwitz nach dem anderen. Diese Humortafel steht vor der Mauer und soll wohl die Touristenmassen beim Aufstieg bei Laune halten.
Danke China!
(Für unsere älteren Leser "Beschützt unsere Umwelt - Beschützt uns" viele Grüße an Oma, Opa und Oma =)
und an alle anderen natürlich auch! )
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