Dienstag, 23. September 2014



Zum Abendessen: Leckeres Kopf-gegartes Rindfleisch Rind mit einer Note Messezentrum…
Und damit ein gepflegtes Dajia Hao an alle Folgenden, Mei-Nus und Pengyous. Natürlich hat sich auch diesmal wieder viel zu viel seit dem letzten Mal angehäuft um es alles in einen Eintrag zu schmeißen, also los geht’s:

Die Wohnung:

Mein Zimmer.
Mein River-View. Inklusive Blick auf die Ausläufer der Skyline.



Das ganze bei Tag.

Schön und gut. Man gönnt sich ja sonst nichts. Die Wohnungssuche in China ist so eine Sache für sich. Die Uni sagt „Kein Platz in den Dorms und da wollt ihr ja eh nicht rein, weil ihr höhere Ansprüche habt“. Darum ist man quasi gezwungen sich zu WGs zusammen zu rotten und das Abenteuer "Wohnungssuche" in China auf sich zu nehmen. Da niemand in den Agenturen für die Wohnungen Englisch drauf hat, werden uns 19 Jährige Mädels als Buddies zur Seite gestellt. Ein gefundenes Fressen für besagte Agenturen, nichtsahnende Ausländer Firma Treuconcept-Style ausbluten zu lassen – aber nicht mit uns! Eingedeckt mit J., China-Experte und mit einem angemessenen Maß an Leck-Mich-am-Arsch Attitüde, der sich im richtigen Moment hinter die Rechner der Agenturen klemmte um den eigentlichen Listenpreis zu erfahren; nebst M. (danke nochmal an dieser Stelle) der aufgrund seines Mandarin und seiner Eigenschaft „Westlich“ dem Agentur-Mäuschen indirekt Aussichten auf ein Date gab wurde der Mietpreis mal fix um 2000 auf 11000 Yuan/Pokedollar/Quai/MonopoliGeld gedrückt (/8 für Euronen) hat, wurde dann zugeschlagen.
Verglichen mit dem Rest haben wir einen guten Deal gemacht. Durchschnittswohnungen gibt es nicht. Entweder kommt einen neben Kakerlaken auch die Halbe Ausstattung dank Schimmel entgegen gesprungen oder man kriegt die Suite mit Flatscreen. Dank mitgebrachter PS3 und Anlage von J. leben wir daher absolut königlich und zahlen weniger als andere. Wie königlich? 
So königlich:



Von nicht von der Regierung abgesegneten Verträgen, über zwielichtige Vermieter, bis hin zu Spitzeln, die an die Vermieterin weitergegeben haben, dass wir angeblich des Nachts noch Besuch hätten haben wir noch diverse weitere Stories erlebt, aber bezüglich der Wohnung solls hier mal gut sein.









Widmen wir uns doch lieber dem Tiefkühl-Fisch-Steak mit wahlweise Truthahn oder Türkei Geschmack.




Culture Tour:
Die sog. Culture Tour umfasste eine Bus Tour durch Guangzhou zu wichtigen Stationen, die jeder Guangzhou-Besucher mal gesehen haben muss. Da ich als Kultur-Begeisterter natürlich das alles sowieso gemacht hätte und aus Erfahrung weiß, dass organisierte „Culture-Touren“ in China sich auf jeden Fall lohnen, war die Teilnahme gewiss.

Erste Station: Hobby-Park – ob arbeitslos oder tatsächlich einen Job, bei dem man am Samstag nichts zu tun hat… Okay okay, schlechter Scherz…
Tatsächlich bietet Guangzhou an jeder Ecke etwas Grün, mehr Bäume, mehr Versammlungen zum Tanzen oder Singen oder Sporteln als Shanghai.

Wo bei uns sich zum Proben in eine dunkle Kammer verzogen wird, versammelt man sich hier (wohl auch mangels geeigneter Orte im Inneren) im Park und musiziert mal einen ab.

Bambus-Tenor-Querflötenspieler / Chinesischer Panflötespieler















 "Coz you know what to do with that big fat bu…“































Mmmmmh das schmeckt…



















Station 2: DVD-und-Kissen-Museum
Angefüttert durch eine tatsächlich schöne erste Station war ich als Erfahrener schon gefasst auf die nächste packende Station. Jeder der mich kennt, weiß, dass seit meinem Museums-Praktikum mich die Dinger nicht mehr loslassen.

Steine.















 

Mehr Steine!


















Dazu die wohl best-sortierteste antike Sammlung an DVDs, CDs und sogar Schallplatten, die DJ-Grabbeilage damals so am Start hatte...









































Und Kissen.
Hier ausnahmsweise kein Scherz. Kissen. Gemacht aus – ja! – STEINEN! Ich bin mir nicht sicher wie das damals bei der Herstellung der Kissen abgelaufen ist aber ich stelle es mir in etwa so vor: 
Das Kompetenzteam zur Herstellung von gemütlichen Kopfunterlagen trifft sich in Peking und diskutiert: „Hey, lass doch mal was herstellen um möglichst gemütlich schlafen zu können!“ – „Guter Einfall, ich wüsste da auch schon ein passendes Material! STEIN!“. „Ja klasse Li, super Idee, dass wir nicht früher drauf gekommen sind... So machen wirs, an die Arbeit! Aber vergiss bitte nicht auch noch den eigentlichen Nutzen völlig ad absurdum zu legen und mach noch ein paar Skulpturen dazu, sodass man sich die Nase aufhauen kann!“ – „Okay Chef, wird gemacht!“



Wenigstens hatten sie EINE Waffe für mich, danke!














Im Souvenirladen doch noch eine gepflegte Auswahl modischer Combs.














Station 3: Die Oper
Erst ein Park, dann ein Museum und dann der Besuch in Guangzhous Oper. Wie man sich denken kann, war bis dahin die Culture-Tour schon jeden einzelen Wujiao wert. Überweltigt von der Szenerie habe ich leider keine Fotos von dem grauen Kasten gemacht und mich lieber den Passanten gewidmet:
Fahrradfahren und SMSen. Das braune Gebäude rechts neben der Lampe ist unseres =)

Station 4: Platz mit Hochhäusern
Ähnlich wie Shanghai ist Guangzhou erst in den letzten paar Jahren so schön gewachsen und ist auch noch dran. Immerhin wird darauf geachtet, dass die entstehende Skyline auch entsprechend schön betrachtet werden kann. Das neuste Objekt zur Bewältigung ungeklärter Komplexe ist das CTF Finance Center:







 IFC-Tower



















BumbleBee-Sagway!  





















Pedo-Bär Kasten 
























Aber Jonas, hatten sie denn gar kein Bier für dich dort, wie hast du das nur ausgehalten? Nein, hatten sie tatsächich nicht, aber nach knallharter Verhandlung mit dem 12-jährigen Bierlieferanten wurde auch dieser Durst gestillt.
=)




Station 5: Night Cruise
Zum Abschluss dann ein bisschn Augenschmaus vom Boot aus, enjoy!



 




So, dies solls dann für heute gewesen sein. Vielen Dank an Alle für das Mitfiebern und die Glückwünsche für die Klausur. Grüße an alle Leser und vor allem nochmals Herzliche Glückwünsche an die Starken Buben Chriz und Stephen. Dass ihr gut gefeiert habt, habe ich ja schon bereits mitbekommen. Ob und vor allem wie ich hier nachgezogen habe und ob ich einen gelungenen Ausgleich aus Arbeit, Nichts-Tun und Dichtziehen gefunden habe und ob ich in Propaganda-Vorlesungen über die Geschichte Chinas bald selbst noch rot werde dann beim nächsten Mal. Bis dahin bleibt mir treu und vergebt mir verspätete Nachrichten und ausgelassene "meld-dich-mal"s ;)
Schüs!

Mittwoch, 10. September 2014

Nach eifrigem Korrekturlesen meines letzten Uploads sind mir natürlich diverse grammatikalische Meisterleistungen und Co. Aufgefallen. Für diejenigen, die darüber gestolpert sind hier die Entwarnung: Das wird sich natürlich auch in Zukunft nicht ändern. Gründe dafür sind die späten Stunden, zu denen ich erst Zeit finde, was zu verfassen, die entsprechende Menge Pijiu intus und mein striktes Befolgen von Regel No. 1 in China: Don’t give a Fu**. Auch wenn das bedeutet, weiterhin jeden Satz zweimal lesen zu müssen, um ihn zu verstehen, bin ich zuversichtlich, dass sich die entsprechende Reduktion der Leserschaft in Grenzen halten wird ;)
Hier jedoch noch der Nachtrag zweier Fotos, die ich nicht mit eingefügt habe:

Bus Bauen: Wer sich im Dorm zurückziehen will, zieht die Gardinen zu, hängt noch ein Handtuch dazu und ist somit mit Blickschutz und einem ausreichenden Anti-Opa-Li-Geruchsschutz ausgestattet




 Ich bin mir sicher, dass die Zeichen für „Müll Trennung“ ebenso für Naivität und Heuchlerei verwendet werden könnten:



Wohnungssuche:
Ja dass Wohnungssuche weder ein Zuckerschlecken noch sonst irgendwas werden würde, war ja irgendwie klar. Das Setting ist wie folgt: in Kampusnähe befinden sich mehrere sog. „Agencies“, in denen natürlich 3-4 mal so viele Leute als nötig arbeiten und sehnsüchtig darauf warten, arme Studenten abzuziehen. Hier kann es auch gerne mal vorkommen, dass neben den „kompetenten“ gelernten Arbeitern auch hin und wieder mal eine Frau mit gewissen Vorzügen wie z.B. einem netten Lächeln oder Brüsten einen begrüßt – ähnlich wie auf Malle im MegaPark. Da niemand von den Mitarbeitern englisch spricht, ist man entweder auf seine sog. Buddies (chinesische Studentinnen, die tatsächlich sehr hilfsbereit sind und mehr oder weniger gut Englisch können) angewiesen, oder die Agency besorgt sich einen Übersetzer in Form eines Chinesen, der eine App auf dem Smartphone hat, die ähnlich dem Google-Translator Chinesisch ins Englisch übersetzen kann.
Angebotene Wohnungen fallen ausnahmslos in eine der zwei Kategorien: Kakerlaken in jedem Zimmer + Schimmel und Reste des Vormieters im Kühlschrank und an den Wänden ODER komplett übertrieben mit Kingsize Bett, Aquarium, River/Skyline View Weinkühler, Flatscreen und Sourroundsystem. Unsere Entscheidung fiel letztendlich auf ein komplett neu renoviertes Gebäude, dessen Interieur noch angeliefert wird, mein Zimmer hat natürlich den River-Skyline View. Ein Mittelweg wäre mir lieber gewesen, aber keine einzige Wohnung bot ein gesundes Maß an Hygiene und Wohnstandard bei angemessener Miete und da ich lieber ein wenig viel mehr zahle um die Bekanntschaft mit Herr und Frau Kakerlakus zu vermeiden, muss ich mich wohl damit begnügen, Fotos der Wohnung folgen, wenn möbliert und eingezogen.

 So schließt man schließlich in China einen Vertrag. Der rote Stinke-Stempel wird ausgepackt, jeder darf ihn mal reinstecken und dann jede Seite am Rand und einmal auf der letzten Seite + Unterschrift makieren – sechs mal.

 Bezahlen wir halt mal Cash. In meiner Hand befinden sich 155 100-RMB Scheine (12€, der belesene Blog-Leser weiß bereits, dass dies die höchste Chinesische Note ist) Im ritch, Biaaaaaaaatch!
Die Mitbewohner:
Wir haben da den Ami und den Player Franzosen, der dankbarer Weise seine PS3 mitgeschleppt hat, und FranzosenFranzose. Der Ami zockt gerne, mag Game of Thrones, South Park, hat mit mir schon zwei Folgen Breaking Bad geguckt, mag Fußball (als Ami!!!) und Bier – das läuft. Player Franzose ist Player, hat ein akzeptables Mandarin am Start und Eier. Mit letzteren Eigenschaften hat er sich bei der ersten Agency erst mal hinter den Rechner geklemmt und das komplett chinesische Wohnungsprogramm aufgemischt, um zu gucken, ob sie uns auch nicht komplett verarschen. Es scheint als hätten wir einen passablen Deal gemacht und die Wohnung über 200€ unter Standardmietpreis bekommen – das läuft. Was FranzosenFranzose angeht, bin ich mir nicht sicher, das wird die Zeit zeigen, momentan bin ich mir vorsichtig ausgedrückt ob seiner Sozialkompetenz unsicher.


Auch wenn vlt noch ein wenig zu früh für den obligatorischen „Quatsch aus China“ Post, kann ich es mir doch nicht nehmen lassen, euch jetzt schon mit den Kulturschock untermaurernden China-Gimmicks zu versorgen, da mich China momentan geradezu darum anfleht, mich über es zu ergötzen – los geht’s!
Auch wenn man MC Donalds isst, kann man sich chinesisch fühlen. Russ erfreut sich gerade des Lieferservice, der auch in dieser Stadt für einen Aufpreis von ca 1€ direkt an die Haustür zur gewünschten Uhrzeit liefert. Der am Vortag bestellte Frühstücksservice wird demnächst ausgetestet.

 On Campus: Die heutige Amazon/Taobao (chinesisches Amazon) Lieferung liegt auf der Straße zum Abholen bereit. Wer was bestellt kriegts nicht frei Haus geliefert sondern darf erstmal sich durch 2-300 Pakete wühlen.


 Als ich eben von „China fleht mich an“ sprach, meinte ich genau dies. Anschnallen. Festhalten. Heute ist chinesischer Feiertag der – wie könnte es anders sein – LEHRER!!! Der Tradition nach zu Folge würden hier die Schüler den Lehrern kleine Geschenke machen oder sich extra gut im Unterricht benehmen. Dass im Zuge der Globalisierung und des schnelleren Lebens in China einige Feiertage hinten runter fallen, ist verständlich. Dieser Tag gehört dazu und so können sich die Lehrer vor ihrer Arbeit heute dieses Banner ansehen und sich desweiteren ihrer selbst freuen, das wars.

Hongkong Werbung: Wer dieses Medikament nimmt kriegt entweder rosa Kacke oder nach Rosen duftende.... Ob nun das eine oder das andere raus kommt konnten mir die Einheimischen nicht genau erklären, Ausprobieren um jeden Preis beim nächsten Mal in Hongkong - versprochen!


ie hiesige Kuscheltierproduktion  hat wohl nun auch nichts besseres zu tun, als ihre Produkte zu kreuzen. Der Minion-Spongebob-Hybrid mit Krüppelbeinen ist das logische Resultat. Must-Buy!

Obligatorisches „iiiiiiiiih“-Bild vorm Nobelrestaurant: Im Angebot von links nach rechts: Larven, Schwabbelpanzerschildis, Seeschlange und Seeschlange2.

 Jeder Freshman (zum Glück nich die internationals) dürfen am Anfang erstmal ein bisschen Militärdienst leisten und in Uniform in Reih- und Glied stehen, ein bisschen Kungfu lernen oder ein bisschen schießen – geil! – mit WAFFEN!


Wenn wir schon bei hybriden Verbindungen sind: Tetris meats Jenga – GEIL!

Casual Taxifahrt. Die Buslinie 130 war heute bisschen später und sorgte für Verstopfung auf der Tianhe Dong. Nach 2h war das Chaos aber wieder beseitigt und die 283 konnte wieder planmäßig fahren, gefolgt von der 43 und der 302a, die die 302 aber nur Samstagen und Temperaturen über 27° ersetzt. Dass die 502 nur an ungeraden Tagen fährt, versteht sich von selbst.

Voice of China wird präsentiert von Minz-Tee aus der Dose! Ob das das Getränk ist, was sich das chinesische Nena-Äquivalent mit ein wenig Baijiu vor jeder Show reinzieht, weiß ich nicht, schmecken tut es wie eine Mischung aus Minzshisha und Eistee. Die Juroren der Show benehmen sich auch hier genauso Nena-haft wie bei uns: "Wow, das war so feichang how de performance und voll xiexie für dass du hier so total ni gewesen bist und feichang xiexie feichang hao! Ni shi sowas von wo de laoshi!"

Wer sich schon immer Mal chinesische Zeichen tätowieren lassen wollte, kann sich dieser Übersetzung bedienen. Ob die Fahrt mit der Linie besonders freundlich und unendlich war, bleibt zu bezweifeln… 

Mein Hostel ist mit diversem Schnickschnack-Kitsch ausgestattet. Ohne Worte…


Und hier noch ein paar random Facts:
-         - Unsere „Vokabel of  he Day“ ist heute: Luan Lun – Inzest.
-         -  Chinesen dürfen mehrere Kinder haben. Das kostete allerdings etwas. Musste man für das zweite Kind in 2005 noch nur ca. 1000€ hin blättern, hat sich das bis 2013 stetig auf ca. 18.000€ gesteigert.
-        - Was passiert, wenn man mal doch schwanger wird und keine Kohle hat? Kein Thema. Jede Frau in China muss einmal im Monat nach Chinesischem Reglement zum Frauenarzt und kann dann direkt bei Bedarf zum  Abtreibungsarzt weitergeleitet werden. Ansatzlos.
-        - Seit 2013 ist die Ein-Kind-Politik temporär ausgesetzt, denn der demografische Wandel hat auch hier eingesetzt und es gibt ja nicht schon genug von ihnen…
- Gehet hin und vermehret euch reichlich!



Ich entschuldige mich aufrichtig für das hohe Maß an Informativität und Niveau so far und verspreche, in der Zukunft diesen Blog durch entsprechende Bilder konstant zu verunreinigen.

Bis zum nächsten Mal und Xiexie fürs Treubleiben! Mein Tsingtao ruft nach mir! GAAAAN! Zaijien!